Der Arbeitsvertrag

Ziel eines Arbeitsvertrages ist es, das Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgeber (AG) und Arbeitnehmer (AN) zu regeln.

Die rechtliche Grundlage hierzu bildet § 611a BGB.

Demnach verpflichtet sich ein Arbeitnehmer durch den Arbeitsvertrag zur gewissenhaften Erledigung weisungsgebundener Arbeit. Das bedeutet, der Arbeitgeber kann über den Inhalt, die Durchführung, die Zeit und den Ort der Tätigkeit bestimmen.

Im Gegensatz hierzu verpflichtet sich der Arbeitgeber zur pünktlichen Bezahlung der Vergütung an den Arbeitnehmer.

Rechtliche Bestimmungen zum Arbeitsvertrag

In Deutschland besteht zwar keine gesetzliche Pflicht, einen schriftlichen Arbeitsvertrag abzuschließen, jedoch ist es dringend empfehlenswert, dies zu tun. Arbeitgeber sind verpflichtet, dem Arbeitnehmer eine schriftliche Niederschrift über die wesentlichen Arbeitsbedingungen gemäß dem Nachweisgesetz (NachwG) auszuhändigen. Diese Niederschrift muss wichtige Informationen wie den Namen der Vertragsparteien, den Beginn des Arbeitsverhältnisses, die Arbeitszeit, die Vergütung und Kündigungsfristen enthalten.

Dies sorgt für ...

... rechtliche Klarheit: Während die Niederschrift die grundlegenden Arbeitsbedingungen festhält, bietet ein umfassender schriftlicher Arbeitsvertrag die Möglichkeit, weitere spezifische Regelungen und Vereinbarungen zu treffen. Ein Arbeitsvertrag kann individuell auf die Bedürfnisse beider Parteien eingehen und zusätzliche Aspekte wie Probezeit, Überstundenregelungen oder besondere Vergünstigungen regeln.

... Vermeidung von Missverständnissen: Ein detaillierter Arbeitsvertrag hilft, Missverständnisse und Unklarheiten zu vermeiden. Er schafft eine klare Grundlage für die Zusammenarbeit und definiert die Erwartungen beider Seiten.

... rechtliche Absicherung: Im Falle von Konflikten oder rechtlichen Auseinandersetzungen kann ein schriftlicher Arbeitsvertrag als wichtiges Dokument dienen, das die Vereinbarungen und Bedingungen festhält. Dies bietet beiden Parteien eine zusätzliche Sicherheit.

 

Wichtige Regelungen in Gesetzen

Gewerbeordnung

§ 105 Freie Gestaltung des Arbeitsvertrages
Arbeitgeber und Arbeitnehmer können Abschluss, Inhalt und Form des Arbeitsvertrages frei vereinbaren, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften, Bestimmungen eines anwendbaren Tarifvertrages oder einer Betriebsvereinbarung entgegenstehen. Soweit die Vertragsbedingungen wesentlich sind, richtet sich ihr Nachweis nach den Bestimmungen des Nachweisgesetzes.
 

Nachweisgesetz

§ 2 Nachweispflicht

(1) Der Arbeitgeber hat die wesentlichen Vertragsbedingungen des Arbeitsverhältnisses innerhalb der Fristen des Satzes 9 schriftlich niederzulegen, die Niederschrift zu unterzeichnen und dem Arbeitnehmer auszuhändigen. Die Niederschrift nach Satz 1 kann in Textform (§ 126b des Bürgerlichen Gesetzbuchs) abgefasst und elektronisch übermittelt werden, sofern das Dokument für den Arbeitnehmer zugänglich ist, gespeichert und ausgedruckt werden kann und der Arbeitgeber den Arbeitnehmer mit der Übermittlung auffordert, einen Empfangsnachweis zu erteilen. Im Fall des Satzes 2 hat der Arbeitgeber auf Verlangen des Arbeitnehmers die Niederschrift unter Hinweis auf den Geltungsbeginn der wesentlichen Vertragsbedingungen unverzüglich in der Form der Sätze 1 und 8 zu erteilen. Satz 3 gilt entsprechend, wenn die wesentlichen Vertragsbedingungen nicht nachgewiesen wurden. Die Verjährung des Anspruchs nach den Sätzen 3 und 4 beginnt mit dem Schluss des Jahres, in dem das Arbeitsverhältnis endet. Die Sätze 2 bis 5 finden keine Anwendung auf Arbeitnehmer, die in einem Wirtschaftsbereich oder Wirtschaftszweig nach § 2a Absatz 1 des Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes tätig sind. In die Niederschrift sind mindestens aufzunehmen:

1. der Name und die Anschrift der Vertragsparteien,

2. der Zeitpunkt des Beginns des Arbeitsverhältnisses,

3. bei befristeten Arbeitsverhältnissen: das Enddatum oder die vorhersehbare Dauer des Arbeitsverhältnisses,

4. der Arbeitsort oder, falls der Arbeitnehmer nicht nur an einem bestimmten Arbeitsort tätig sein soll, ein Hinweis darauf, daß der Arbeitnehmer an verschiedenen Orten beschäftigt werden oder seinen Arbeitsort frei wählen kann,

5. eine kurze Charakterisierung oder Beschreibung der vom Arbeitnehmer zu leistenden Tätigkeit,

6. sofern vereinbart, die Dauer der Probezeit,

7. die Zusammensetzung und die Höhe des Arbeitsentgelts einschließlich der Vergütung von Überstunden, der Zuschläge, der Zulagen, Prämien und Sonderzahlungen sowie anderer Bestandteile des Arbeitsentgelts, die jeweils getrennt anzugeben sind, und deren Fälligkeit sowie die Art der Auszahlung,

8. die vereinbarte Arbeitszeit, vereinbarte Ruhepausen und Ruhezeiten sowie bei vereinbarter Schichtarbeit das Schichtsystem, der Schichtrhythmus und Voraussetzungen für Schichtänderungen,

9. bei Arbeit auf Abruf nach § 12 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes:

a) die Vereinbarung, dass der Arbeitnehmer seine Arbeitsleistung entsprechend dem Arbeitsanfall zu erbringen hat,

b) die Zahl der mindestens zu vergütenden Stunden,

c) der Zeitrahmen, bestimmt durch Referenztage und Referenzstunden, der für die Erbringung der Arbeitsleistung festgelegt ist, und

d) die Frist, innerhalb derer der Arbeitgeber die Lage der Arbeitszeit im Voraus mitzuteilen hat,

10. sofern vereinbart, die Möglichkeit der Anordnung von Überstunden und deren Voraussetzungen,

11. die Dauer des jährlichen Erholungsurlaubs,

12. ein etwaiger Anspruch auf vom Arbeitgeber bereitgestellte Fortbildung,

13. wenn der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine betriebliche Altersversorgung über einen Versorgungsträger zusagt, der Name und die Anschrift dieses Versorgungsträgers; die Nachweispflicht entfällt, wenn der Versorgungsträger zu dieser Information verpflichtet ist,

14. das bei der Kündigung des Arbeitsverhältnisses von Arbeitgeber und Arbeitnehmer einzuhaltende Verfahren, mindestens das Schriftformerfordernis und die Fristen für die Kündigung des Arbeitsverhältnisses, sowie die Frist zur Erhebung einer Kündigungsschutzklage; § 7 des Kündigungsschutzgesetzes ist auch bei einem nicht ordnungsgemäßen Nachweis der Frist zur Erhebung einer Kündigungsschutzklage anzuwenden,

15. ein in allgemeiner Form gehaltener Hinweis auf die auf das Arbeitsverhältnis anwendbaren Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen sowie Regelungen paritätisch besetzter Kommissionen, die auf der Grundlage kirchlichen Rechts Arbeitsbedingungen für den Bereich kirchlicher Arbeitgeber festlegen.

Der Nachweis der wesentlichen Vertragsbedingungen nach Satz 1 in elektronischer Form ist ausgeschlossen. Dem Arbeitnehmer ist die Niederschrift mit den Angaben nach Satz 7 Nummer 1, 7 und 8 spätestens am ersten Tag der Arbeitsleistung, die Niederschrift mit den Angaben nach Satz 7 Nummer 2 bis 6, 9 und 10 spätestens am siebten Kalendertag nach dem vereinbarten Beginn des Arbeitsverhältnisses und die Niederschrift mit den übrigen Angaben nach Satz 7 spätestens einen Monat nach dem vereinbarten Beginn des Arbeitsverhältnisses auszuhändigen.

© 2025 Sophia Hartl. Alle Rechte vorbehalten.

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