Die Arbeitszeitstudie liefert wichtige Informationen als Planungs- und Entscheidungsgrundlage für alle Arten von unternehmerisch agierenden Organisationen – von Industrieunternehmen und Handwerksbetrieben über Dienstleistungsanbieter bis hin zu Verwaltungen. Die Anwendungsgebiete beginnen bei der Prozessplanung und -steuerung sowie der Kapazitätsplanung. Die Durchführung von Arbeitszeitstudien ist wichtig für die Preis- und Kostenkalkulation und dient als Berechnungsgrundlage für die Entlohnung. Außerdem kann sie genutzt werden für die ergonomische Arbeitssystemgestaltung – vom Layout einer Fertigungsanlage bis hin zur Ausstattung eines Einzelarbeitsplatzes –, um die Durchlaufzeiten zu reduzieren.
Ziel: Ermittlung der Auftragszeit und der Normalleistung
Die Normalleistung lässt sich mit folgender Formel berechnen:
Die Auftragszeit beschreibt die Gesamtzeit, die ein durchschnittlicher Arbeitnehmer bei normaler Leistung benötigt, um eine Aufgabe ordnungsgemäß zu erledigen. Sie bildet die Grundlage für die Planung, Steuerung und Bewertung von Arbeitsprozessen und ist ein zentraler Bestandteil von Arbeitsstudien.
Zusammensetzung der Auftragszeit
Die Auftragszeit besteht aus zwei Hauptkomponenten:
Beide Hauptbestandteile setzen sich aus drei spezifischen Zeitarten zusammen: Grundzeiten, Verteilzeiten und Erholungszeiten.
1. Rüstzeit
Die Rüstzeit umfasst alle Tätigkeiten, die notwendig sind, um eine Arbeit vorzubereiten, aber nicht direkt zur Durchführung der eigentlichen Aufgabe gehören. Beispiele sind:
Beispiel:
Ein Mitarbeiter im Lager muss eine Verpackungsmaschine einrichten:
2. Ausführungszeit
Die Ausführungszeit umfasst die Zeit, die für die eigentliche Bearbeitung der Aufgabe benötigt wird.
Beispiel:
Ein Mitarbeiter verpackt Produkte in einer Produktionslinie:
Erläuterung der Zeitarten
1. Grundzeiten
Die Grundzeiten sind die Basis der Arbeitszeit und umfassen alle Zeiten, die für die Durchführung der eigentlichen Tätigkeit erforderlich sind. Sie treten regelmäßig auf und lassen sich durch Zeitaufnahmen oder Berechnungen ermitteln.
2. Verteilzeiten
Verteilzeiten treten unregelmäßig auf und beziehen sich auf zusätzliche Zeiten, die durch Störungen, Wartezeiten oder ähnliche Unterbrechungen entstehen. Sie werden prozentual zur Grundzeit hinzugerechnet.
3. Erholungszeiten
Erholungszeiten sind Pausen oder Unterbrechungen, die erforderlich sind, um physische oder mentale Erschöpfung auszugleichen. Sie treten regelmäßig auf und werden ebenfalls prozentual zur Grundzeit hinzugerechnet.
Hieraus ergibt sich folgende Formel für die Berechnen der Auftragszeit:
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